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Spinnenseide

Ich sah am Morgen im Garten Gebilde, die im Hause von Hausfrauen gehasst und sofort beseitigt werden ... hier draußen aber sind sie flüchtige Kunstwerke kleiner unbekannter Künstler.
Das Material, aus dem sie Bestehen, hat die Begierden vieler Produzenten geweckt, ist es doch, so haben Tests und Berechnungen gezeigt, einzigartig beschaffen:
Es ist, bezogen auf seine Masse, viermal so belastbar wie Stahl und kann um das dreifache seiner Länge gedehnt werden ohne zu reißen.
Es sehr leicht und wasserfest, besitzt aber dennoch ein hohes Wasseraufnahmevermögen, das mit dem von Wolle vergleichbar ist. Es widersteht mikrobiologischen Angriffen und ist dennoch biologisch abbaubar.
Übrigens wurden im 19. Jahrhundert tatsächlich Gewänder aus echter Spinnenseide gewebt. Allerdings sehr aufwändig; für einen Umhang beispielsweise sammelten 80 Mitarbeiter fünf Jahre lang die Fäden unzähliger Spinnen ...
Trotz aller Forschungen und Experimente: Man weiss zwar, was d'rin steckt, aber bis heute ist die richtige Mischung der Proteine nicht bekannt.
Mir ist das im Prinzip egal, abgesehen davon, dass ich innerlich schmunzele über all das Mammon-getriebene fleissige Streben.

Ich freue mich über die kleinen Kunstwerke im Garten und danke für die Bereitstellung als Motive meiner Fotografie ... 😎

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